Dass ich Bayernfan geworden bin, liegt an meinem Vater. Der war auch immer Bayernfan, schon immer gewesen. Dass er die wenigsten Spieler der aktuelleren Mannschaften kannte, an die ich mein Herz verloren hatte, verstörte mich zwar immer ein wenig – aber hey, wir waren beide Bayernfans. Und wenn wir gemeinsam Fußball schauten oder uns darüber unterhielten, landeten wir ganz schnell – richtig – in der guten, alten Zeit. Weiterlesen
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Der Weg des FC Bayern an die europäische Spitze — Teil 2: Vom General zum Konzepttrainer zum Fußballlehrer
Es war die erste Pressekonferenz als neuer Bayern-Trainer, in der Jürgen Klinsmann einen Satz tätigte, der ihm noch oft vorgehalten werden sollte: „Ich möchte jeden Spieler jeden Tag besser machen.“ Die einfache Floskel eines Trainers. Eine, die Klinsmanns Philosophie auf den Punkt bringt – ebenso wie später sein Scheitern.
Klinsmann also sollte in die Fußstapfen Ottmar Hitzfelds treten, der sich in Teilzeit-Rente verabschiedet hatte. Weiterlesen
Aufstieg und (Aus-)Fall des H. Badstuber
Vor einem Jahr, genauer am 16.10.2012, fand das denkwürdige Hinspiel in der WM-Quali gegen Schweden statt. Zur Erinnerung: Nach überragenden 55 Minuten stand es 4-0 für Deutschland, doch nach einem schwedischen Doppelschlag (62./64.) geriet die deutsche Mannschaft plötzlich dermaßen ins Schwimmen, dass die eindrucksvolle erste Stunde wie aus einer anderen Zeit schien. Mit dem Schlusspfiff kamen die Tre Kronors durch Elm noch zum Ausgleich.
Ein Spiel für die Geschichtsbücher – und eins, das für viel Gesprächsstoff sorgte. „Mit einem Bender wäre das nicht passiert!“ soll der Legende nach ein angefressener Schweinsteiger, der auf der Doppelsechs von Kroos flankiert wurde, in der Kabine gebrüllt haben. Dass aber die Herren Schweinsteiger, Lahm, Neuer, Mertesacker und Klose durchaus auf dem Platz standen, rief in der Folge eine neue Führungsspieler-Diskussion hervor. Salz in die Wunden, die durch die bittere Niederlage nicht mal fünf Monate zuvor im Finale dahoam und das Ausscheiden im Halbfinale der EM2012 gegen Italien aufgerissen wurden. Horrorszenarien einer titellosen Generation wurden wieder aufgeheizt, ebenso wie eine Defensiv-Debatte.
Ein Jahr, das den deutschen Fußball veränderte
Für einen jedoch bedeutete dieses Länderspiel einen tiefen Karriereeinschnitt: Holger Badstuber trug an jenem 16. Oktober zum vorläufig letzten Mal das Trikot der Nationalmannschaft. Doch nicht die Gegentore wurden ihm, dem Abwehrspieler, zum Verhängnis; knapp zwei Wochen nach dem Spiel zog er sich einen Muskelfaserriss zu, dem fast unmittelbar ein Kreuzbandriss folgte, der ihn bis heute außer Gefecht setzt.
Stefan Kießling: Wie einst Ulf Kirsten
„Dank“ Kießlings bestechender Frühform ist mal wieder die unsägliche Diskussion um seine Nationalmannschaftskarriere aufgepoppt, die ich eigentlich nicht weiter befeuern möchte (aber es im Endeffekt wahrscheinlich doch tue. Argh!).
Allerdings habe ich mir die Frage gestellt, wie ein Kießling statistisch im Vergleich zu unseren beiden gesetzten Nationalstürmern Klose und Gomez abschneidet. Dazu habe ich die Daten seit dem Nürnberger Wiederaufstieg (und somit dem Beginn von Kießlings Bundesligakarriere) zusammengetragen und in formschöne Diagramme gegossen. Um Kießlings und Kloses spielerische Stärken mit abzubilden habe ich Tore und Vorlagen addiert und die Minuten Spielzeit pro Torbeteiligung (TB) ausgerechnet. Schauen wir uns das mal an:
Tagesgeschäft:
Kroos‘ Rückkehr zu den Bayern
Vor drei Jahren kehrte Toni Kroos aus Leverkusen nach München zurück. Und das nicht ganz freiwillig, hatte er doch in Leverkusen die gewünschte Spielpraxis bekommen. „Kroos, du hast Kraft trainiert!“, stellte van Bommel bereits nach dem ersten Trainigsduell fest.
Zunächst musste sich der 10er hinter einem gewissen Thomas Müller, frischgebackener WM-Torschützenkönig und van Gaal-Liebling, einreihen. Trotzdem kam Kroos auf 27 Bundesligaspiele (8 Ein-, 8 Auswechslungen), die übrigen sieben fehlte er verletzt.
Dass nach der Saison sein Förderer Heynckes ebenfalls den Weg von Leverkusen nach München antrat, schlug sich nicht nur in Kroos‘ Statistiken nieder, sondern auch im Vitrinenschrank der Bayern. Und so darf sich Toni Kroos heute – drei Jahre nach seiner Rückkehr – nicht nur Stammspieler des FC Bayern, sondern auch Triplesieger nennen. (Wenn er im Saison-Finale auch leider verletzt war.)