Am 29. Juni 2009 gewann die deutsche U21-Nationalmannschaft den Europameistertitel. Mit dabei: Manuel Neuer, Jerome Boateng, Benedikt Höwedes, Marcel Schmelzer, Sami Khedira, Mats Hummels, Mesut Özil – heute allesamt gestandene Nationalspieler. Vier von ihnen durften sich bereits ein Jahr später bei der WM in Südafrika zum Stamm der A-Mannschaft zählen. Ein Jahrgang mit zweifelsohne überdurchschnittlichem Talent. Einer jedoch fehlt in der obigen Auflistung, obwohl er 2009 im Finale gegen England zwei Tore erzielte: Sandro Wagner.
Nun ist sein Fehlen weniger überraschend als es seine Erwähnung gewesen wäre. Hermann Gerland prognostizierte ihm nicht einmal Bundesliga-Tauglichkeit. Mit den Stationen Duisburg, Bremen, Kaiserslautern und Hertha kann er sich auch heute, mit 25 Jahren, weder als etabliert bezeichnen, noch seine Karriere mit denen seiner prominenten Europameister-Kollegen vergleichen. Sandro Wagner steht für eine Problemzone, die sich seit Jahren durch den deutschen Nachwuchs zieht – seit Mario Gomez und Lukas Podolski (Jahrgang 1985) schaffte es kein deutscher Stürmer mehr auf Bundesliga-, geschweige denn internationales Niveau.