Fußballlyrik zur Tabellensituation. Teil 1: Einsamkeit am Gipfel

Man sieht es auf den ersten Blick
deutlich in der Tabelle:
nach Platz eins klafft ein großes Loch,
selbst von weitem sieht mans noch,
ein riesiges Gefälle.

Ganz allein thronen die Bayern
in ihrer eignen Liga,
beherrschen deutlich jedes Spiel,
erreichen jedes Mal ihr Ziel
und bleiben immer Sieger.

Um fair zu sein ist es nun Zeit
ihnen Respekt zu zollen:
Die Bayern machen mit dem Ball,
immer und auch überall,
was sie gerade wollen.

Nun sind sie Meister, früh wie nie,
und die Rekorde fallen.
Da stumpft man ab als Fußballfan,
wenn sie sich lässig und mondän
den nächsten Titel krallen.

So bleibt dem Rest der Liga nur
ehrfürchtig aufzublicken.
Nach oben, wo die Münchner wohnen,
erhaben über allem thronen,
und Meistergrüße schicken.

Auf Jahre droht uns dieses Bild,
da hilft auch keine Klage.
Die Bayern sind davon gezogen,
alles andere wär gelogen …
Es bleibt nur eine Frage:

Warum ist die Meisterschale
so wie wir sie lieben?
Sie muss so sein, so flach und schmal.
Wie sollte man auch ’nen Pokal
durch Hoeneß‘ Gitter schieben?

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Über Walter

Walters Vorliebe für Underdogs ließ ihn zum Anhänger des 1.FC Kaiserslautern werden - trotz innerfamiliärer Umpolungsversuche in Richtung eines Münchner Großvereins. Als Fußballlyriker frönt er seiner Vorliebe für Wortwitz und Reime - und hat einen Blick auf die humoristische Seite des Fußballgeschäfts.

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