Schiedsrichter-Storys aus der Bundesliga

Schiedsrichter haben es im Fußball nicht leicht. Dabei wäre der Sport ohne sie nicht möglich. Im Laufe der Zeit kam es immer wieder zu einigen lustigen Situationen zwischen den Referees und den Spielern.

Während andernorts die erste Muslima Fußballspiele pfeift, blicken wir zurück auf einige legendäre Bundesliga-Schiri-Momente wie Ente Lippens‘ Deutsch, eine nach einem Schiedsrichter benannte Getränkekombination und die erste Frau im deutschen Oberhaus …

Ente Lippens lustiger Dialog mit dem Schiedsrichter

Willi Lippens wurde in seiner aktiven Laufbahn als Fußballprofi Ente genannt, weil er beim Gehen ähnlich wie eine Ente watschelte. Zudem war er bekannt für seine Tricks, seinen einzigartigen Torriecher und eben auch für seine flapsigen und lockeren Sprüche. Letztere stellte er in einem legendären Dialog mit einem Schiedsrichter unter Beweis. In einem Regionalliga-Spiel im Jahr 1965 wurde er von dem Referee mit dem Satz „Herr Lippens, ich verwarne Ihnen“ verwarnt. Der Spieler zögerte nicht langte und antworte in genauso falschem Deutsch mit: „Herr Schiedsrichter, ich danke Sie“. Daraufhin verwies der Spielleiter ihn kurzerhand des Feldes. Als Begründung gab er später an, dass er beleidigt worden sei.

Ein Ahlenfelder bitte

Es wird gesagt, dass jeder, der sich am Bremer Weserstadion ein sogenanntes Ahlenfelder bestellt, ein Bier und auch einen Malteser bekommt. Dieser Getränke-Mix geht auf einen Schiedsrichter mit dem Namen Wolf-Dieter Ahlenfelder aus Oberhausen zurück. Er leitete seine Partien mit dem nötigen Fingerspitzengefühl und behandelte alle Spieler mit Respekt, wenn sie sich ebenfalls vernünftig benahmen. Ahlenfelder sagte auch einmal den legendären Satz: „Wer geht schon gerne in eine Kneipe und trinkt nur ein Bier?“ Leider verstarb der Kult-Schiedsrichter im Jahr 2014 nach einem langen Kampf gegen die Zuckerkrankheit. Dabei hätte seine Karriere schon enden können, bevor sie eigentlich richtig begann.

Auch vor dem Spiel ein Ahlenfelder

Bereits sein drittes Spiel wäre dem Schiedsrichter fast zum Verhängnis geworden. Am Am 8. November 1975 pfiff er die Partie zwischen Werder Bremen und Hannover 96. Doch zuvor ging er noch mit dem Schiedsrichterbetreuer Richard Ackerschrott essen. Es gab eine leckere Gans und dazu natürlich auch ein Bier und ein Malteser. Als bekannt wurde, dass er vor dem Spiel Alkohol trank, konterte er sinngemäß so, dass Männer eben keine Fanta trinken. Der Alkohol wirkte sich zum einen auf seine Verdauung und zum anderen auch auf sein Urteilsvermögen aus. So pfiff er bereits nach 32 Minuten zur Halbzeit, also viel zu früh.

Die erste Frau, die ein Bundesligaspiel pfeift

Bibiana Steinhaus musste einen langen, steinigen Weg gehen, um dahin zu kommen, wo sie heute ist. Trainer und Spieler nahmen sie nicht ernst, berührten sie am Busen und sie wurde von Zuschauen beleidigt. Doch die Schiedsrichterin reagierte in all diesen Situationen souverän und setzte sich schließlich auch in der Männerwelt des Fußballs durch. Sie gab einmal an, dass ihre Vorfreude auf das erste Spiel in der Bundesliga natürlich hoch gewesen sei. Zudem war sie sich sicher, dass alles wie gewünscht klappen würde, da sie und ihr Team bestens vorbereitet waren.

Nach zehn Jahren erfolgt die Beförderung

Nachdem Bibiana Steinhaus, die übrigens mit dem ehemaligen englischen Schiedsrichter Howard Webb liiert ist, zehn Jahre in der zweiten Bundesliga Spiele pfiff, wurde sie befördert und in den Kreis der Erstliga-Spielleiter aufgenommen. Die meisten Reaktionen waren positiv und die sympatische Schiedsrichterin wurde mit offenen Armen von ihren Kollegen empfangen. Auf dem Platz macht sie ebenfalls eine sehr gute und souveräne Figur. Denn mittlerweile ist es auch für die Spieler ganz normal, dass die Partie auch von einer Frau geleitet wird.

Kurz und knapp gesagt hat sie sich den Aufstieg ganz klar verdient. Schiedsrichterin auf diesem Niveau zu sein ist ein echter Leistungssport. So laufen die Referees in der Ersten und Zweiten Bundesliga pro Spiel rund elf Kilometer. Für Steinhaus ist auch das kein Problem. Vielmehr freut sie sich über diese tolle Aufgabe und die damit verbundenen Herausforderungen.

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