Fünf Spieltage ist die Liga nun alt, dieses Wochenende steht schon Nummer sechs ins Haus. Zeit zu schauen, wie die Teams in die Saison gekommen sind und den weiteren Weg zu prognostizieren. Wir kommen zur Spitzengruppe, angeführt von Borussia Dortmund:
Platz 6: FC Augsburg (9 Pkt | NNSSS)
Seit dem Aufstieg vor zwei Jahren werden die Fuggerstädter zu den ersten Abstiegskandidaten gezählt – und dementsprechend ging die Saison los. Gebeutelt vom Verlust ihrer Koreaner musste man die Punkte Dortmund und Bremen überlassen. Doch dann folgte der Aufschwung und drei Siege in Folge gegen direkte Konkurrenten: Stuttgart (2-1), Nürnberg (1-0) und Freiburg (2-1). Das bedeutet nicht nur Vereinsrekord, sondern auch, dass man jetzt schon genauso viele Punkte auf dem Konto hat wie in der Vorsaison nach der Hinrunde. Dass sich davon in Augsburg niemand verrückt machen lässt, ist selbstredend. Aber eine schöne Momentaufnahme ist es allemal – und wer weiß: vielleicht wird Augsburg das Freiburg der neuen Saison?
Platz 5: FSV Mainz 05 (9 Pkt | SSSNN)
Mainz ging den umgekehrten Weg: mit drei Siegen aus den ersten drei Spielen erzielte man die optimale Ausbeute, musste dann aber zwei Mal als Verlierer den Platz verlassen, u.a. deutlich gegen Hannover (1-4), wo man sich mehr ausgerechnet hatte. Insgesamt macht der Karnevalsverein aber einen guten Eindruck, der gezielte personelle Umbruch vor der Saison hat dem Kader gut getan. Dass es auf Dauer für die Spitzengruppe reichen könnte, erwartet niemand – aber wenn man die jüngere Mainzer Bundesligageschichte und die Kaderplanung von Tuchel/Heidel betrachtet, würde es einen nicht wunder nehmen, wenn die 05er doch mal oben hängen bleiben. Warum nicht schon diese Saison?
Platz 4: Hannover 96 (9 Pkt | SNSSN)
Hannover gibt das Stehaufmännchen und startet mit wiederbelebten Maßnahmen (Stichwort: 10-Sekunden-Regel) erfolgreich in die Saison. Vor allem zu Hause ist man wieder eine Macht, alle drei Heimspiele konnte man für sich entscheiden – Kehrseite der Medaille: auswärts ist man noch ohne Punkt. Dennoch zeigt Slomka, dass Hannover noch ein paar Körner hat und eine Saison ohne Europa genug war. Es hätte wohl niemand damit gerechnet, die Niedersachsen nach dem Auftaktprogramm (Wolfsburg, Glabach, Schalke, Mainz, Bayern) so weit oben zu finden. Ob der Kader eine Rückkehr ins internationale Geschäft hergibt, wird sich zeigen …
Platz 3: Bayer 04 Leverkusen (12 Pkt | SSSNS)
Die Werkself steht wieder da, wo sie sich am wohlsten zu fühlen scheint: hinter Dortmund und Bayern. Spielerisch den meisten Teams der Liga überlegen, fährt man dort gewohnt sicher die Punkte ein. Spannend wirds in den großen Spielen: gegen ein vom Boateng-Aufschwung getragenes Schalke musste man sich 2-0 geschlagen geben und auch in der CL gabs gegen ManUtd 4-2 auf die Mütze. Aber während Sammer über 2-0 Siege motzt und Klopp in der CL die Furie gibt, herrscht in Leverkusen: finnische Ruhe.
Platz 2: FC Bayern München (13 Pkt | SSSUS)
Trotz anfänglicher Mühen beim Adaptieren des Pep-Systems fahren die Münchner ihre Punkte ein wie Schnitter die Ernte. Auch das Europäische Supercup-Finale gegen Chelsea und das CL-Auftaktspiel gegen ZSKA Moskau konnten erfolgreich gestaltet werden. Also eigentlich alles bestens, einzig der unnötige Punktverlust in Freiburg schmerzt – wie natürlich auch der 2-0 Sieg gegen Hannover. Dennoch ist im Spiel ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen und auch das Lazarett lichtet sich langsam aber sicher. Die Bayern scheinen pünktlich zum Start der englischen Wochen gewappnet zu sein. Die Konkurrenz sollte sich warm anziehen!
Platz 1: Borussia Dortmund (15 Pkt | SSSSS)
Als einziges Team ist der BVB noch ohne Punktverlust in dieser Saison – in der Bundesliga. Den Abgang von Mario Götze konnte man mehr als adäquat ersetzen, die Neuzugänge Mkhitaryan und Aubameyang schlugen voll ein. Zusammen mit Nachwuchsspieler Jonas Hofmann, der schon als Joker glänzen konnte, hat Klopp einen qualitativ deutlich breiteren Kader zur Verfügung als in den letzten Jahren. Den werden sie auch brauchen, wenn sie in allen Wettbewerben maximalen Erfolg wollen. Jedenfalls gibt es eine gute Nachricht für die Fans der Bundesliga: Es sieht – Stand jetzt – nicht aus, als könnte die Liga langweilig werden; der Dortmunder Wiederstand ist stärker und besser organisiert als im letzten Jahr!