Der Bundesligastart der Teams – Teil 2:
Das Tabellenmittelfeld

Fünf Spieltage ist die Liga nun alt, dieses Wochenende steht schon Nummer sechs ins Haus. Zeit zu schauen, wie die Teams in die Saison gekommen sind und den weiteren Weg zu prognostizieren. Das Mittelfeld der Tabelle:

Platz 12: VfL Wolfsburg (6 Pkt | NSNSN)

Konstant ist bei den Wölfen nur die Unkonstanz – und Platzverweise. Einer unnötigen Niederlage mit zwei Hinausstellungen zum Auftakt gegen Hannover folgte ein rauschendes 4-0 gegen Schalke mit Debütant Luiz Gustavo. Die Verpflichtung des Triplesiegers sorgte für ein gerüttelt Maß Euphorie in Wolfsburg, doch diese beendete er schnell selbst: Gelbrot und 0-2 in Mainz. Gegen Hertha konnte man ohne den Abräumer 2-0 gewinnen, danach musste man gegen Leverkusen (1-3) wieder als Verlierer (und Gustavo erneut mit Ampelkarte) vom Platz. Also alles irgendwie vogelwild, aber man wird den Eindruck nicht los, dass da ein schlafender Riese Achterbahn fährt. Wehe, wenn er aussteigt.

Platz 11: Borussia Mönchengladbach (6 Pkt | NSNSN)

Identische Ausbeute wie Wolfsburg, nur dass man schon gegen die Bayern und Leverkusen verlieren durfte. Favres Mannschaft vollzieht gerade die Wandlung von einem Konter- zu einem Ballbesitzteam – mit unterschiedlichen Ergebnissen. Gegen Hannover (3-0) und Bremen (4-1) sprangen hohe Siege heraus, gegen Hoffenheim (1-2) musste man sich geschlagen geben. Insgesamt scheint man aber auf einem guten Weg zu sein, Raffael und Kruse harmonieren prächtig und der Kader hält einige Varianten bereit. Gewinnt man erwartungsgemäß die nächsten Spiele gegen Braunschweig und Augsburg, darf man mit einem halben Auge auf Europa schielen.

Platz 10: VfB Stuttgart (6 Pkt | NNNSS)

Drei Niederlagen zu Saisonbeginn, dazu das Aus in der Euro-League-Qualifikation: die Spielzeit hätte für die Schwaben besser beginnen können. Zu spüren bekam das Trainer Labbadia, dem der Stuhl vor der Tür gesetzt wurde. Mit Ex-Spieler Thomas Schneider an der Seitenlinie hat der Erfolg wieder Einzug gehalten – zum Einstand gewann man das Südwest-Derby gegen Hoffenheim mit 6-1 und versilberte die drei Punkte mit einem 1-0 in Berlin. Kurve gekriegt. Ob der Trend anhält, wird sich am Sonntag gegen Frankfurt zeigen – ein richtungsweisendes Spiel für beide.

Platz 9: FC Schalke 04 (7 Pkt | UNNSS)

3-3 gegen Hamburg, 0-4 gegen Wolfsburg, 1-2 gegen Hannover, mit Mühe gegen Saloniki die CL klar gemacht – Trainer Keller war schon angezählt. Doch die Rettung hat einen Namen: Kevin-Prince Boateng. Seit der Mittelfeldmotor das königsblaue Jersey überstreift, gingen die Knappen immer als Sieger vom Platz. Spielerisch ist noch massig Luft nach oben, aber die Ergebnisse stimmen und die Mannschaft wirkt befreit. Dass man sich für höhere Aufgaben berufen sieht, zeigte man u.a. beim 2-0 gegen den direkten Konkurrenten Leverkusen – und muss es morgen gegen Bayern erneut unter Beweis stellen. Danach warten Hoffenheim und Ausburg – und die Erkenntnis wohin die Reise geht.

Platz 8: Hertha BSC (7 Pkt | SUSNN)

Mit einem Paukenschlag meldete der Hauptstadtklub sich in Liga 1 zurück: 6-1 gegen Eintracht Frankfurt, Fußballdeutschland staunte nicht schlecht. Mit vier Punkten aus den nächsten zwei Partien gegen Nürnberg (2-2) und Hamburg (1-0) ordnete man sich zunächst oben ein; doch gegen Wolfsburg (0-2) und Stuttgart (0-1) ging man mit leeren Händen heim. Wie stark die Berliner wirklich sind, lässt sich noch nicht abschließend beurteilen, der Klassenerhalt sollte aber relativ frühzeitig drin sein. Um das zu untermauern wäre ein Sieg am Sonntag gegen den SC Freiburg nicht das verkehrteste.

Platz 7: TSG 1899 Hoffenheim (8 Pkt | USUNS)

In der Vorsaison erst in der Relegation dem Abstieg entronnen, gebährdet sich die junge Hoffenheimer Mannschaft als Wundertüte der Liga: 2-2 gegen Nürnberg, 5-1 gegen Hamburg, 3-3 gegen Freiburg, 2-6 gegen Stuttgart, 2-1 gegen Gladbach – Spektakel ist in jedem Fall geboten. Unter Gisdol haben die Sinsheimer wieder zu ihrem eigentümlichen Offensivstil gefunden, der hinten wie vorne Tore satt bietet. Gegen die kommenden Gegner Wolfsburg, Schalke, Mainz und Leverkusen dürfte aber etwas mehr Seriosität gefordert sein, sonst könnten sich die Kraichgauer ganz schnell woanders wiederfinden. Und ein Hurra-Stil ohne Selbstvertrauen hat selten die gewünschten Ergebnisse gebracht. Tendenz: Wundertüte bleibt Wundertüte.

 

Hier geht’s zu Platz 13 bis 18 …
… und zu Platz 1 bis 6.

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