DSTS: Von Werden und Vergehen

Das Tabellenbild der Bundesliga wird – bei der Betrachtung über mehrere Spieltage hinweg – bestimmt von Teams, die unaufhörlich nach oben streben, und welchen, die ebenso konsequent die Talfahrt angetreten haben. Die Stimmungslage ist natürgemäß aber eine andere. Dazu gibts dann noch ein paar, die sich nicht festlegen wollen und fröhlich auf und ab hüpfen oder einfach da bleiben, wo sie sind. Hier gibts den Überblick über die Lage der Liga nach dem 25. Spieltag:

Platz 1 (=): FC Bayern München (71 Pkt | SSSS)

In der nächsten Ausgabe dieser Rubrik wird Bayern Meister sein. In ihrer Liga. In der nur sie spielen.

Platz 2 (+1): Borussia Dortmund (48 Pkt | NSSN)

Ist das Glas halb voll oder halb leer? Zwei Siegen stehen in den letzten vier Spielen zwei Niederlagen gegenüber, in der Tabelle geht’s aber einen Platz rauf. Die Konkurrenz aus der Hinrunde ist eingebrochen, auch wenn Gladbach zum zweiten Mal in dieser Saison den Dreier gegen Dortmund behielt. Unter der Woche gehts auch in der Champions League eine Runde weiter. Also: Halb voll.

Platz 3 (+1): FC Schalke 04 (47 Pkt | UNSS)

Nach den Klatschen gegen Real und Bayern wollte man den Schalkern eine Krise einreden – doch die schüttelten sich nur kurz und punkteten weiter. Verdienter Lohn: der dritte Platz. Nach dem Trip ins Santiago Bernabeu (Ergebnis egal), gehts gegen Braunschweig und danach im Derby gegen Dortmund – wo Schalke die nächste (und letztmögliche) Sprosse der Bundesliga erklimmen könnte … The trend is Schalke’s friend.

Platz 4 (-2): Bayer 04 Leverkusen (44 Pkt | NNUN)

Oh, oh Leverkusen! Binnen weniger Spieltage läuft man Gefahr eine komplette, souveräne Rückrunde zu verspielen. Aus den letzten fünf Spielen holte man nur ein Punkt gegen Hannover, zudem verabschiedete man sich sang- und klanglos bereits im Hinspiel aus dem internationalen Geschäft. Mit Hoffenheim, Augsburg und Braunschweig warten durchweg unangenehme Gegner, die die Lage bei der Werkself weiter verschärfen könnten. Aufwachen!

Platz 5 (+2): FSV Mainz 05 (41 Pkt | USUS)

Wolfsburg? Gladbach? Mainz! Als einziger Verein der oberen Tabellenhälfte weisen die Mainzer ein negatives Torverhältnis auf – ihre Treffer verteilen sie aber geschickt und holen somit das Maximum heraus: der Höhenflug findet auf Platz 5 seinen (vorläufigen?) Höhepunkt. Der Mainzer Karneval findet auch nach Aschermittwoch seine Verlängerung – dank dem 05er Elferrat auf dem grünen Rasen.

Platz 6 (-1): VfL Wolfsburg (40 Pkt | SNNU)

Zwei Niederlagen, drei Siege, zwei Niederlagen, Unentschieden – die Wolfsburger Rückrunde zeigt sich unkonstant. Vor allem die beiden Niederlagen gegen Hoffenheim (2:6) und Bayern (1:6) waren happig und dämpften etwas die Stimmung. Dass auch das zweite Derby gegen Braunschweig nicht gewonnen werden konnte, mag da wenig Besserung beschert haben. Mal sehen, in welche Richtung die Fieberkurve als nächstes ausschlägt.

Platz 7 (-1): Borussia Mönchengladbach (39 Pkt | UUNS)

Neun Spiele ohne Sieg – und dann zum BVB. Die Ansetzung hätte eine bessere sein können, doch Gladbach konnte endlich den Abwärtstrend stoppen und zog mit dem Auswärtssieg erstmal die Bremse. Schon vor dem Spiel wurde der Trainer Lucien Favre mit einem neuen Arbeitspapier bis 2017 ausgestattet – die erfolgreiche Zusammenarbeit geht also weiter. Vielleicht auch bald wieder weiter nach oben.

Platz 8 (+1): FC Augsburg (38 Pkt | SUSN)

Eigentlich auf Schlagdistanz zu den Fleischtöpfen, stehen erstmal richtig schwere Spiele ins Haus: Wolfsburg, Leverkusen, Mainz, Bayern. In der Hinrunde bedeutete das einen kleinen Knick, danach gings aber schnell nach oben. Mut macht das Spiel gegen Schalke:  die schlechtere Mannschaft war man nicht, dass man trotzdem verlor: geschenkt. Augsburg macht Spaß und wir freuen uns auf eine weitere Saison mit den Fuggerstädtern. Möge ein Ausverkauf vermieden werden.

Platz 9 (-1): Hertha BSC (36 Pkt | SUUN)

Hertha kam mit leichten Beschwerden aus der Winterpause, richtig gefangen hat man sich immer noch nicht. Ein 0:3 zu Hause gegen Hannover (!) ist schon ein dickes Ding. Aber hey: Wir sprechen von einem Aufsteiger, der den Klassenerhalt bereits jetzt (so gut wie) sicher hat und – bei Formexplosion – sogar noch Chancen auf Europa besitzt. Also alles gut in der Hauptstadt.

Platz 10 (=): TSG 1899 Hoffenheim (29 Pkt | USNN)

Zwischen Platz 9 und 10 ist ein kleiner Graben in der Liga – die zweite Tabellenhälfte führt Hoffenheim an, die sich weiter treu bleiben. Mit gewohnt wechselhaftem Ergebnis: Dem berauschenden 6:2 gegen Wolfsburg folgte ein 0-4 gegen Schalke und ein berauschendes 2:4 gegen Mainz. Der Mannschaft ist nach wie vor alles zuzutrauen, im Guten wie im Bösen. Konsequenz: Die Platzierung im Mittelfeld ohne Chancen nach oben und ohne akute Sorgen nach unten.

Platz 11 (=): Hannover 96 (29 Pkt | NUUS)

0-4 gegen Bayern, Unentschieden gegen Augsburg und Leverkusen, 3:0-Auswärts(!)sieg gegen Hertha: Hannover ist stabil geworden. Eine Eigenschaft, die kaum ein Tabellennachbar teilt, dementsprechend scheinen die 96er erstmal alle (Abstiegs-)Sorgen los zu sein.

Platz 12 (+1): SV Werder Bremen (29 Pkt | USSU)

„Die nächsten fünf Spiele gehen allesamt gegen Mannschaften aus derselben Tabellenregion – für Werder gehts jetzt in die entscheidende Phase der Saison.“ – so mein Ausblick in der letzten Ausgabe. Bremen scheint die Zeichen der Zeit gelesen und verstanden zu haben, seit fünf Spielen ist man ohne Niederlage, Siege im Derby gegen den HSV und Konkurrent Nürnberg schufen Luft nach unten. Das tut gut – Zeit zum Zurücklehnen ist aber noch lange nicht: Freiburg, Wolfsburg, Hannover, Schalke heißen die nächsten Kontrahenten.

Platz 13 (-1): Eintracht Frankfurt (26 Pkt | USUN)

Platz 11 als beste Saisonplatzierung, höher hinaus wird es auch bei allen Bemühungen nicht mehr gehen. Das reicht dem Trainer nicht mehr und so kündigte Armin „Einjahresvertrag“ Veh seinen Abgang zum Saisonende an. Nachdem man neun Spieltage lang nur zwei Niederlagen hinnehmen musste (gegen Dortmund und Bayern), schien man in ruhigeren Fahrwassern angekommen – durch die unnötige 1:4-Pleite gegen Freiburg ist der Druck jedoch wieder da. Der Eintracht-Adler muss aufpassen, dass er die wenige Luft, die noch da ist, unter den Flügeln behält. Sonst wirds schmerzhaft.

Platz 14 (+3): Hamburger SV (23 Pkt | SNUS)

3-0 gegen Dortmund – einen besseren Einstand kann ein Trainer eines seit sieben Spielen punktlosen Vereins wohl kaum feiern. Das tat der geschundenen Dino-Seele gut, auch wenn sie direkt danach eine Derbyniederlage hinnehmen musste. Aber was solls, Leiden hat man gelernt in dieser Saison. Unentschieden gegen Frankfurt, Sieg gegen Nürnberg – der HSV ist erstmal raus aus der Todeszone; gegen Stuttgart und Freiburg, die nächsten Gegner, kann (und muss) man den nächsten großen Schritt machen.

Platz 15 (-1): 1. FC Nürnberg (23 Pkt | SNNN)

Drei Siege aus vier Spielen – so mein Tipp für die formstark aus der Pause gekommenen Clubberer. Am Ende war es nur einer – gegen Braunschweig. Gegen Dortmund und die Tabellennachbarn aus Bremen und Hamburg musste man als Verlierer vom Feld, dementsprechend eng ist es wieder geworden. Aber man hat es weiter selbst in der Hand: Frankfurt, Stuttgart, Freiburg sind alle in ähnlicher Situation – hier wird die Richtung festgelegt: Mein Tipp? Den spar ich mir besser.

Platz 16 (=):  SC Freiburg (22 Pkt | NUNS)

Es ist ja nicht so, dass sich Freiburg nicht bewegen würde – aber immer wenn wir für unsere Analyse auf die Tabelle schauen, steht der Sportclub auf Platz 16. Mal ist er dorthin geklettert, mal abgerutscht. Heute ist ersteres der Fall: 4-1 in Frankfurt, ein Ausrufezeichen gemalt aus Konterfußball – die Konkurrenz wirds gesehen haben. Bremen, Hamburg, Nürnberg, Stuttgart – auch hier gehen die nächsten Spiele gegen die Nachbarn. Gut möglich, dass Freiburg danach auf Platz 16 steht.

Platz 17 (-2): VfB Stuttgart (21 Pkt | NNUU)

Der erste Punktgewinn nach acht Niederlagen kostete Thomas Schneider den Job: das 1-1 gegen Braunschweig war zu wenig und statt des Jungtrainers nahm der alte Knurrer Huub Platz auf der Trainerbank. Auch er spielte 1-1, aber gegen Bremen und nur weil Aaron Hunt einen Freistoß verwandelte. Ob das zur Trendwende reicht, muss man in den kommenden Spielen gegen Hamburg und Nürnberg zeigen. Hauen und Stechen olé!

Platz 18 (=): Eintracht Braunschweig (18 Pkt | NUUU)

Der Dreier des kleinen Mannes: Unentschieden gegen Gladbach, Stuttgart und Wolfsburg. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen und Coach Lieberknecht hofft weiterhin, dass es davon dick wird. Die Leistung der Braunschweiger ist, dass sie es die ganze bisherige Saison geschafft haben, nie den (moralischen) Anschluss zu verlieren. Irgendwie gönnt man es ihnen, dass sie sich dafür mit dem Klassenerhalt belohnen. Aber selbst wenn nicht: Das Duell mit Wolfsburg haben sie für sich entschieden.

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